In der Spinnengrube

In der Psychiatrischen Klinik der Universität Münster sind Wissenschaftler neuen Methoden für die Angsttherapie auf der Spur. Dafür schicken sie ihre Probenden in virtuelle Realitäten oder stimulieren Hirnareale mit Magnetfeldern.

 

von Stefanie Reinberger, dasgehirn.info, 16.01.2012

 

„Bereit?“, Julia Diemer klackert mit der Tastatur, lässt die Computermaus über den Tisch surren und startet meinen Ausflug in eine virtuelle Welt. Vor den Augen habe ich ein Sichtgerät, eine Art Mini-Monitor, mit weichen Gummibändern an meinem Kopf befestigt. „Ja, klar, ich bin bereit“, will ich noch sagen. Stattdessen entweicht meinen Lippen nur ein klägliches „Urghs!“. Die Psychologin hat mich in einen unscheinbaren Raum gebeamt: weiße Wände, ein Tisch, ein Fenster, hinter dem eine dunkle Tanne steht. Mein Blick jedoch heftet sich an ein Monster. Von der Decke hängt am dünnen Faden ein monströses Spinnentier, fast so groß wie mein Kopf. Dicker Hinterleib, lange, haarige Beine, die sich zu allem Überfluss auch noch bewegen. Das schaut nicht nett aus.

Das virtuelle Spinnenzimmer gehört zu den Forschungsinstrumenten der Arbeitsgruppe um den Psychiater Peter Zwanzger von der Universität Münster. Die Wissenschaftler in seinem Team, zu denen auch Julia Diemer gehört, fahnden nach neuen Methoden, um Angstpatienten zu helfen. Das tut Not, denn Angststörungen zählen neben Depression und Suchterkrankungen zu den häufigsten psychischen Leiden. Einer wissenschaftlichen Erhebung aus dem Jahr 2011 zufolge leidet etwa jeder siebte Europäer an einer Angststörung. Dazu gehören zum Beispiel Panikattacken, soziale Phobien oder spezifische Ängste wie Spinnenphobie und Höhenangst.

 

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