Preußisch Blau für die Sau

von Stefanie Reinberger, bild der wissenschaft 2/2015

 

Seit Tschernobyl ist Wildschweinfleisch mit radioaktivem Cäsium-137 belastet. Ein Pigment im Futter kann dafür sorgen, dass die Tiere den radioaktiven Stoff ausscheiden.

 

Dieter Swart misst Wildschweinbraten bei sich zu Hause aus – ehrenamtlich und aus tiefster Überzeugung. „Man kann doch nur Fleisch verkaufen, das in Ordnung ist.“ 14 Wildsauen hat er heute schon gemessen.


Swarts Messaktion ist die Reaktion auf das strahlende Erbe einer Wolke aus Tschernobyl, aus der im Mai 1986 radioaktiv verseuchtes Material über Bayern und dem Südosten Baden-Württembergs abregnete. Die Folge: Im Süden der Republik strahlen Wildschweine bis heute – kontaminiert mit "Radiocäsium" (Cäsium-137). Bei 600 Becquerel pro Kilogramm Lebensmittel liegt der EU-Grenzwert. Extrem belastete Tiere strahlen laut Bundesamt für Strahlenschutz mit bis zu 9.800 Becquerel pro Kilogramm.

 

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